Zu Gast bei Freunden…

Wien ist anders… auch die Wiener Polizei. Da glaubte doch wirklich eine deutsche Spiegel-Korrespondentin, dass sie bei Rot mit dem Fahrrad über die Straße fahren darf. Nein, da ist die Wiener Polizei wachsam.

Ein Streifenwagen bremste ab, nach der Wahrnehmung dieses schweren Delikts. Resultat: € 7,- Geldstrafe, aber sofort. Leider war kein Bargeld dabei und kein offizieller Ausweis. Eine Spiegelvisitenkarte bzw. ein Anruf im Spiegelbüro war den Behörden zuwenig, bzw. behaarten sie auf einem offiziellen Papier.

Ganz klar: Verdammt schweres Delikt – abführen! Die deutsche Spiegelkorrespondentin glaubte ihrem Gehör nicht und meinte, dass sie da nicht mit tut. Da waren die Wiener Polizisten wieder mal schneller und nahmen sie gleich ordentlich fest. Und da „festnehmen“ das Wort „fest“ beinhaltet, haben sie mal ordentlich zugepackt. So wie Gewalttätern und ähnlichen Rabauken. Festgestellt wurden nach der Freilassung vom Wiener AKH, dass die Betroffene Blutergüsse, Prellungen sowie zwei Schürwunden hat.

Die Aussage der Wiener Polizei (wie schon öfters – wir wissen von nix):

wirklich keiner Schuld bewusst

„Diese Dame vom ‚Spiegel'“ hätte sich eben den Anordnungen der Polizei fügen sollen.“

Eh schon wissen… die Gäste bei der Europameisterschaft dürfen sich auch gleich auf die Wiener Polizei freuen…

Die Schande von Gijon – 25 Jahre seit 25.6.1982

Dieses Spiel war einer der traurigsten in der glorreichen österreichischen Fußballgeschichte. Bei der WM 1982 wurde in Gijon gegen Deutschland gekickt. Im Vorfeld kamen Erinnerungen an die Schmach von Cordoba auf und jede der beiden Mannschaften konnte noch aus dem Turnier gekickt werden.

 Walter Schachner hat bei den EM-Bloggern ausgepackt, dass er von der Absprache nichts gewusst hat, aber es sicher eine gegeben hat. Die Deutschen gingen in der 11. Minute durch Horst Hrubesch mit 1:0 in Führung. Danach kam nur mehr ein  Ball-Herumschieberei, Rückpass-Orgien und maximal Alibi-Angriffe. Die Zuschauer hatten bald die Nase voll und antworteten mit einem gellenden Pfeifkonzert und wütenden Protesten. Die algerischen Zuseher winkten sogar mit Geldscheinen. Walter Schachner meinte dazu:

„Dieses Spiel ist sicher ein gewisser Schandfleck. Aber ich bin mir fast keiner Schuld bewusst, denn jeder hat gesehen, dass ich mich dagegen gestemmt habe.“

Eine Schande für den internationalen Fußball! Wenn Österreich eine konditionell bessere Mannschaft gehabt hätte, hätte sie wohl dagegen angekämpft.

Deutschland gedenkt…

Jeder hat so seine Stellen, wo es ordentlich weh tut. Auch unsere Freunde aus Deutschland kennen diese und haben aus diesem Grunde eine Gedanktafel errichtet. Hier werden sie an die wohl größten Niederlagen des deutschen Fußballs erinnert. Schön auch zu sehen, dass Cordoba 1978 auch heraussticht 🙂

Deutsche Niederlagen

Cordoba – immer wieder…

Ganz Österreich liebt Cordoba… und siehe da, ein paar Freunde des österreichischen Fußballs, spielen das legendäre Spiel nach. Seht selbst:

Umfrage zu den Spielern

Seit wenigen Wochen läuft die Umfrage, wer die besseren Fußball-Spieler hat und im Moment haben die Österreicher mit 60:40 der Stimmen die Nase vorne.

Die Helden von Cordoba, oder Deutschland – wir hören nichts!?!

Heute ist es soweit, ganz Österreich ist wieder auf den Beinen und genießt nochmals den Triumph vor 29 Jahren. Cordoba, wurde in Österreich zur Legende und die Chancen auf die Heiligsprechung Hans Krankls steigen von Jahr zu Jahr.

In Österreich wurden die Spieler und der Trainer unter „Die Helden von Cordoba“ bekannt, in Deutschland sind Berti Vogts, Mandi Kaltz & Co in die Geschichte mit „Die Schmach von Cordoba eingegangen“.

Wir Österreicher genießen heute den prächtigen Tag und sind auf der einen oder anderen geplanten Veranstaltung. Während in Österreich alle Medien total auf das Event rund um Cordoba 1978 eingestellt sind, findet man in den deutschen Medien kaum Erwähnung. Auch ein Rundblick in der deutschen Fußball-Blogosphäre zeigt bislang keine Erwähnung. Folgende Weblogs schweigen die österreichischen Heldentaten zu Cordoba nieder:

http://www.trainer-baade.de/
http://www.breitnigge.de/
http://www.torlaune.de/
http://www.soccer-warriors.de/
http://szenenapplaus.de/
http://www.strafstoss.net/
http://www.fooligan.de/
http://www.fussball-blabla.de/
http://www.fussballer-reden-viel.de/
http://kickandwrite.de/
http://fussball.germanblogs.de/
http://www.soccergirlz.de/
http://www.11freunde.de/blog
http://www.doktorfussball.de/
http://www.4-4-2.com/
http://fussballblog.espace.ch/
http://www.ball-blog.de/
http://sportblog.blogsport.de/
http://blog.fanfaktor.de/
http://www.indirekter-freistoss.de/home/index.html
http://allesaussersport.de/
http://bolzplatz.twoday.net/
http://www.11helden.de/
http://www.diescheitel.de/
http://www.fussball-manager.at/blog/
http://blog.rund-magazin.de/
http://www.werderblog.net/

Wir würden uns natürlich freuen, wenn auch die deutsche Blogosphäre über die damaligen österreichischen Heldentaten berichten würde und den österreichischen Fußball hochleben lässt – denn die Zeit danach war mit 10 Begegnungen, davon 2 Remis und 1 Sieg (der dafür wieder legendär, 1986 wurde Deutschland 4:1 aus dem Praterstadion geschossen, Dank an 2x Toni Polster und 2x R. Kienast) doch eher mager.

Nun – genießen wir diesen Tag und lassen die Erinnerungen von damals hochleben!

UPDATE: Es gibt ihn doch – ein EINZIGER deutscher Blog wurde gefunden, der über Cordoba berichtet… Mutig Johannes… 😉

29 Jahre Cordoba – die Festaktivitäten

Anlässlich des bevorstehendem Jubiläums – das Wunder von Cordoba jährt sich zum 29. Mal – verlautbarte der österreichische Bundespräsident das heurige Festprogramm. Da der 21. Juni für alle Österreicher ein Freudentag ist und seit mittlerweile 10 Jahren auch ein gesetzlich anerkannter Feiertag wird es in ganz Österreich Kundgebungen und Lobhuldigungen geben.

Hans Krankl in Cordoba, WM 1978

Hier ein Auszug aus den angekündigten Festivitäten:

  • Der Bundespräsident hält um 19:50 eine 5-Minuten Ansprache in ORF1 und ORF2 und dankt der glorreichen Elf von damals.
  • Die besten Einsendungen des Malwettbewerbs aus allen zweiten Klassen der österreichischen Volksschulen werden prämiert.
  • auf ORF2 läuft den ganzen Tag das Spiel Österreich-Deutschland in der Endlosschleife.
  • Heuer bekommen der damalige Zeugwart Josef Hubermayr und der Masseur Fritz Stögich das goldene Verdientskreuz um die Republik Österreich verliehen.
  • Auf dem Heldenplatz wird die österreichische Nationalmannschaft von damals mit Krankl, Prohaska, Hickersberger, Koncilia & Co nochmals empfangen. Es werden bis zu 140.000 Menschen aus ganz Österreich erwartet. Neben den Politikgrößen wie Bundespräsident, Bundeskanzler und Wiens Bürgermeister sprechen auch Sportgrößen wie der damalige Star-Trainer Senekowitsch und als Special-Guest Hubert Vogts, der mit seinem Eigentor die Wende einläutete.
  • Eine 3-stündige Lesung aus den zahlreichen Reportagen des Edi Fingers sen. gibt es im Haus der Musik in Wien.

Neben den Aktivitäten in Wien wird es auch zahlreiche Veranstaltungen in den Bundesländern geben. Es darf wie schon in den letzten Jahren erwartet werden, dass speziell in den Kindergärten und Schulen viele bunte und nette Sachen gebastelt wurden, um an das historische Ereignis zu erinnern.

Doping in Deutschland – déjà vu?

Da ließ der deutsche Trainer Peter Neururer die Sommerbombe platzen und sagte über die deutschen Fußballspieler gegen Ende der 80er Jahre:

„Es ist mir bekannt, dass früher Captagon genommen worden ist. Viele Spieler waren verrückt danach. Das war gang und gäbe im Fußball. Das war überall bekannt und wurde praktiziert. Bis zu 50 Prozent haben das konsumiert. Nicht nur in der Zweiten Liga

So meinte es zumindest Peter Neururer und bezog sich dabei auf seine Zeit als Trainer bei Schalke 04 in der Saison 1989/90. Während bei uns in Österreich die Sache „Doping“ sehr ernst genommen wird und mit drakonischen Strafen geahndet wird, so nimmt es die deutsche Medienlandschaft und Blogosphäre eher gelassen hin. Die Fußball-Rundschau meint es sind Larifari Geschichten, andere hingegen berichten von einem systematischen Missbrauch von Doping über mehrere Jahre/Jahrzehnte. Dem Thema nähert man sich behutsam und nicht mit voller Härte. Auch Passivsportler meint, dass man es untersuchen sollte, aber doch schon lange zurückliegt. Lustig machen sie sich über Peter Neururer, der sich aus der Versenkung traut und geben ihm noch eins auf die Breitseite.

Das Schlimmste an der Geschichte ist aber der Umgang damit. Wenn man die Jahreszahlen bisschen vergleicht, wann und wo Dopinggerüchte aufkamen und sich die Sieger von gewissen Turnieren ansieht, so findet man gewisse Übereinstimmungen (natürlich alles zufällig).

  • WM 1954… der Platzwart fand nach dem Spiel aufgesägte, leere Glasampullen in einem Abflussgitter der Mannschaftsräume. Es wurde vermutet, dass die deutschen Spieler verbotene Doping-Substanzen eingenommen hätten. Einige deutsche Spieler erkrankten nach dem Spiel an Gelbsucht und starben später an Leberzirrhose. Beide Krankheiten können durch Benutzung unsteriler Spritzen übertragen werden. Interview mit SWR.
  • WM 1990… Peter Neururer erzählt von systematischen Doping im deutschen Fußball… Zufall?

Nun wer Doping, gleich in welcher Sportart verniedlicht, der hat wohl Dreck am Stecken und es lohnt sich hier weiter vorzugehen, auch wenn es schon Jahre zurückliegt, denn zurück bleibt immer ein Nachgeschmack und andere Mannschaften die besch…. wurden. Vielleicht wurde so der eine oder andere Titel einer Mannschaft weggenommen, die es sich redlich verdient hätte.

StudiVZ meets Cordoba 1978

 Auch in der populären Online-Studenten Community StudiVZ ist Cordoba in aller Munde, denn eine eigene Gruppe mit über 100 Teilnehmern bespricht das Thema des damals und heute legendären Sieges. Interessante Wortmeldungen findet man dort wie:

Für wen wäre ein abermaliges aufeinandertreffen der Erzfeinde auch der absolute
Hochgenuss? 🙂

 

Cordoba 78 bei StudiVZ

 

Auf alle Fälle freut sich wohl ganz Österreich auf den bevorstehenden Jubeltag (29 Jahre Cordoba) und im Februar 2008 das Freundschaftsspiel gegen Deutschland.